Geschichte der Gemeinde Freileben
Zu den landschaftlich
reizvollsten Gebieten im Bundesland Brandenburg, zwischen Herzberg
(Marienkirche), Lebusa (Pöppelmannkirche, Silber-mannorgel) und Schlieben
gelegen, liegt mitten im Walde die Gemeinde Freileben. Sie gehört zu den
wenigen vollständigen Ortsneugründungen, die 1945 im Zuge der Bodenreform
verwirklicht wurden. Umsiedler aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten
versuchten nach unsäglichen Leiden, Strapazen, Hunger und zahlreichen
Entbehrungen sich eine neue Heimat aufzubauen. Otto Gotsche sowie Ernst
Sachse waren Initiatoren der „Mustersiedlung Weidmannsruh", aus der 1948
die Gemeinde Freileben hervorging. Am 1. September 1946 erfolgte die
Grundsteinlegung für das erste Wohnhaus. Es handelte sich um Fachwerkhäuser
die aus einem Wohn- und einem großen Stallteil bestanden; anfangs
mit Lehmsteinen, später mit Ziegeln ausgefacht.
Zur heutigen Gemeinde Freileben gehören der Ortsteil Striesa (Glockenturm mit
Glocken um 1517) und die alte Försterei Waidmannsruh mit einer Waldschule;
deren Umgebung von der „Hölle", dem größten natürlichen Buchenbestand im
südlichen Brandenburg, eingeschlossen ist.
„Wesentlich anders, aber von gleicher, vielleicht von noch tieferer
Schönheitswirkung ist der Eindruck, den wir bei einem Besuch des bereits
unter Naturschutz stehenden Gebietes der sogenannten „Hölle", eines
Buchengrundes in der Lebusaer Gutsforst in der Nähe von Waidmannsruh; haben.
Vielen unserer Kreisbewohner ist dieses köstliche Stück unserer Heimaterde
bekannt. Es erhält seinen Reiz nicht allein von dem prächtigen Buchenwald,
dessen schlanke silbergraue Stämme aus dem kühlen Waldesdunkel zum goldenen
Sonnenlicht empor dringen, sondern auch von der Eigenart seiner
Oberflächengestaltung mit jähen, schroffen Hängen, engen Talfurchen und
weiten Kesselbildungen. Unverkennbar haben hier die modellierenden Kräfte der
Eiszeit, besonders zur Abschmelzperiode, gewirkt. Und da jene Naturkräfte an
dieser Stelle als Zermahlungsprodukt nordischer Gesteine eine tonig-kalkige
Masse, den Geschiebemergel" zurückließen, so war diese Bodenunterlage
für das üppige Wachstum der kalkliebenden Rotbuche eine günstige
Vorbedingung."
aus:
Heimatkalender 1923
Heute stehen in Freileben 89 Häuser. Hier wohnen Menschen, die ihr Dorf
erhalten und pflegen - es ist für viele die zweite Heimat geworden.
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Freileben ist über 3 Bundesstraßen
zu erreichen.
1. Von der B101, Jüterbog - Luckau, in Dahme in Richtung Herzberg über
Lebusa.
2. Von der B87 aus Luckau über
Schlieben in Richtung Krassig bzw. aus der Gegenrichtung von Herzberg über
Kolochau. 500m hinter Kolochau links abbiegen in Richtung Dahme.
3. Von der B 102, Jüterbog - Bad Liebenwerda, in Herzberg in Richtung Luckau
abbiegen, dann wie unter Punkt 2.
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